Die Heilsarmee / The Salvation Army Berlin

Wednesday, July 12, 2006

Was bleibt? Mal sehen...

Eigentlich waren sie bloß als Gag gedacht, als Teil der Fußball-Dekoration. Inzwischen haben sich unsere Fußballsessel ganz klar zu den beliebtesten Sitzplätzen während der Spiele gemausert, wurden aber auch sonst gerne zum Ausruhen genutzt - nicht nur von den Kindern. Ich nehme an, sie werden bleiben, obwohl die WM vorbei ist. Die ersten Ideen, ob und wie es mit einem Café weitergehen könnte, gibt es ja schon. Es wäre doch schade, wenn die Kontakte und Freundschaften, die sich entwickelt haben, einfach wieder einschlafen würden, bloß weil der Weltmeister feststeht und nicht mehr ständig Fußballspiele übertragen und verschiedene Mannschaften angefeuert werden! Mal sehen, was passiert :-).



Ich habe so viele Fußballspiele gesehen wie noch nie, genug für die nächsten zwei bis vier Jahre! Die meisten schön groß in unserem Saal, ungefähr zehn Minuten auf einem "normalen" Fernseher (ein ziemlicher Unterschied!) und ungefähr fünf Minuten auf einem Minifernseher. Da konnte man gerade mal erahnen, dass die bunten Punkte die Spieler sein sollten, der Ball war nicht mehr zu erkennen! Die Übertragung des Endspiels habe ich in einer Kirchengemeinde in Braunschweig miterlebt (Leinwand!). Kein Vergleich zu unserem Café! Es gab kein bißchen Fußballdekoration, ständig haben irgendwelche Bierflaschen geklirrt und sind umgekippt. Anscheinend herrschte im Saal Rauchverbot, was dazu führte, dass die Raucher an den Türen standen, um das Spiel trotzdem verfolgen zu können, und von dort aus der Rauch trotzdem in den Saal zog. Irgendwie hat mir unser alkohol- und nikotinfreies Café gefehlt! Nächstesmal wieder?

Sunday, July 09, 2006

Der letzte Anstoß - The final kick


Heute traf ein internes Missionsteam aus dem Westen in Berlin ein, um eine letzte Kickoff-Verteilaktion zu starten. Sämtliches noch nicht verteilte Kickoff-Material, das vom ganzen Land nach Berlin geschickt wurde, wurde heute Nachmittag ins Auto gepackt, zusammen mit 6 Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet, zwei jungen Damen aus Berlin und David Bowles, dem Nationalen Jugendsekretär. Drei Stunden lang verteilten sie Tausende von Flyern in Briefkästen der Hochhäuser im Ostteil der Stadt: der letzte Anstoß dieser WM-Aktion einer besonderen Art.

Today an internal mission team from the West arrived in Berlin to distribute Kickoff-materials for the last time. Everything that had not been given out in other parts of the country was sent to Berlin, and this was packed into a car this afternoon along with 6 young people from the Ruhrgebiet, 2 young ladies from Berlin and the National Youth Secretary, David Bowles. For three hours they distributed leaflets in the mailboxes of the high-rise appartments in the East of the city: the final kick for this special World Cup effort.

Ciao, ragazzi!

Es ist plötzlich so ruhig hier. Beim Gottesdienst ist keine Übersetzung mehr notwendig, die babylonische Sprachverwirrung hat rapide abgenommen, es fliegen kaum noch Fußbälle durch die Gegend, man hört nicht mehr die halbe Nacht lang Michaels Redestrom und Dianas Lachen quer über den Hof (tolle Akustik!). Aber wir werden uns nicht nur daran erinnern, sondern auch an die ständige Bereitschaft des ganzen Teams (einschließlich Jeff und Minjie!), Kriegsrufe und Kickoff-Material zu verteilen oder sich für alle möglichen Kleinigkeiten oder größere Aufgaben zur Verfügung zu stellen – und an einige andere Dinge… Tja, jetzt sind sie auch weg, unsere Amis. Heute findet das Endspiel statt, dann beginnt für uns (endlich?!) das Leben nach der WM, der Alltag kehrt zurück. Kein Fußball – was sollen wir bloß mit der ganzen freien Zeit anstellen? Es wird uns schon etwas einfallen. Und sie? Sie sind unterwegs nach Rom und erleben heute und in den nächsten Tagen die Italiener als Weltmeister oder Vizeweltmeister. Der nächste Einsatz wartet schon – auf ins Jugendsoldatencamp!
Andreas, Angelika, Annette, Austin, Beat, Carina, Carmen, Christa, Christin, Diana, Frank, Franziska, Ingrid, Jan, Jenny, Jeff, Kersten, Matthias, Michael, Miriam, Minjie, Poldi, Rachel, Ruth, Tobias und alle anderen, die sich am Café, Kinderprogramm und den Verteilaktionen beteiligt oder im Hintergrund geholfen haben, vielen Dank für eure Unterstützung! Ohne euch wäre in diesen vier Wochen vieles nicht möglich gewesen. Gottes Segen euch allen!

Suddenly it has become very quiet around here. It is no longer necessary to translate the worship, the Babylonian language confusion has subsided, there are hardly any more footballs flying through the air, and you won't hear Michael's continual talking and Diana's laughing resounding across the courtyard late at night (the acoustics here are great!). It is not only these things which we will remember, but that the team (including Jeff and Minjie!) was readily willing to hand out War Crys and other Kickoff materials or to do any other menial or larger task which was needed at any one time. Today is the final game, then life after the World Cup (at long last?), normal everday life will begin. No football - what are we going to do with the spare time on our hands? I'm sure that we will all find something to do. And the team? They are on their way to Rome and will experience the Italians today and in the days to come as World Champions or the runners up. The next assignment is waiting for them- so off with them to the Junior Soldiers' camp!
Andreas, Angelika, Annette, Austin, Beat, Carina, Carmen, Christa, Christin, Diana, Frank, Franziska, Ingrid, Jan, Jenny, Jeff, Kersten, Matthias, Michael, Miriam, Minjie, Poldi, Rachel, Ruth, Tobias and everyone else who helped with the café, the kids' programmes and handing out materials or who worked in the background: Thank you all for your support! Without you, much of what took place during the past four weeks would not have been possible. God bless you all!

Platzhalter für gestern

viel Spaß, Poldi!

Saturday, July 08, 2006

Der DO geht der Sache auf den Grund - DC looks into a problem

Eigentlich hatte es ein ruhiger Tag werden sollen: Zur Abwechselung einmal kein Fußball, sondern bloß Kinderprogramm, ein bisschen Zeit miteinander, eine Abschiedsparty. Da das amerikanische Team sich morgen auf den Weg nach Italien macht und heute wegen des "kleinen Finales" auf Friedenau und Mitte aufgeteilt ist, wollten wir gestern schon Abschied feiern. Alles war vorbereitet: der richtige Käse fürs Raclette, genug zu essen und zu trinken für alle. Und dann das! Nach fast vier Wochen durchgehendem Sonnenschein und immer wieder angekündigtem Regen (der dann doch nicht kam) ein Wolkenbruch sondergleichen! Schon bei dem Gewitter vorgestern hatten sich die Amerikaner verhalten, als hätten sie noch nie einen Blitz gesehen – voller Begeisterung gefilmt und Blitz und Donner kommentiert und versucht, die schönsten Blitze im Foto festzuhalten. Gestern hatten sie dazu keine Zeit. In Berlin war der Ausnahmezustand ausgerufen worden, bei der Heilsarmee stand der Hof innerhalb einer halben Stunde knietief unter Wasser – und es floss nicht ab! Während es weiter regnete, fanden sich mehr als zwanzig Leute zu einer Eimerkette zusammen, Hausbewohner, Teamler, Kinder, um mit vereinten Kräften zu verhindern, dass das viele Wasser die tief liegenden Kellerfenster erreichte und die Keller überflutete. Für die Kinder (und die, die sich wie Kinder benahmen) ging das Ende dieser Schöpfaktion nahtlos in eine Wasserschlacht über, während der DO sich des Hauptproblems annahm: Anscheinend war der Gulli auf dem Hof verstopft (wie sich später herausstellte, nicht nur durch Sand, sondern auch durch einen herausgefallenen Backstein), und so musste erst das Wasser abgepumpt und dann Sand und Stein entfernt werden (wozu haben wir eigentlich einen Hausmeister?). Zeitgleich liefen auch die Säuberungsaktionen einiger Keller ab, die trotz aller Bemühungen (aber nicht durch die Fenster!) unter Wasser standen. Das Abendessen verschob sich um gut drei Stunden, aber das störte niemanden. Die Hoffnung, dass die Sache damit vorerst erledigt sei, erfüllte sich allerdings nicht. Während der Nacht und des Morgens regnete es schon wieder. Und obwohl das Wasser diesmal durch den Gulli abfloss, standen die Keller schon wieder unter Wasser. Das nächste große Unwetter ist für heute Abend angesagt…

It was actually supposed to be a nice, quiet day: No football for a change, just the kid's programme, a bit of time together and a farewell party. Because the American team is off to Italy tomorrow and they are splitting up today between Friedenau and Mitte because of the game tonight, we wanted to give them a good send-off yesterday. Everything was ready: the raclette cheese, bags to eat and plenty to drink. And then it happened: After four weeks of continuous sunshine and forecast rain (which never came) a cloud burst! When the thunder and lightning came the day before yesterday, the Americans acted as if they had never seen lightning before- their cameras were out in a flash, filming and commenting and trying to catch what was happening on photos. Yesterday they had no time. Berlin was in a state of emergency, the courtyard of the Army premises suddenly found itself knee-deep in water- and it wasn't flowing down the drains as it was supposed to! Whilst it continued to rain, more than 20 people formed a chain with buckets: residents, team members, children, all trying to stop the masses of water reaching the low-lying windows and flooding the basements. This act of scooping up water turned into a water fight for the children (and those who acted like kids) at the end of the action, whilst the Divisional Commander turned his attention to the main problem: It seemed that the gully in the courtyard was blocked (and as we found out later not only with sand but with a reasonable sized brick!). For this reason the water had to be pumped out first before the sand and the brick could be removed (hmm, aren't we supposed to have a caretaker?). At the same time there was a cleanup going on in some of the basement rooms which had flooded despite all efforts to avoid this (the water had not entered via the windows). The evening meal had to wait for about three hours, but no-one was bothered. Our hope that the worst was over was not fulfilled either. During the night and in the early hours of the morning it rained again. And this time, although the water flowed away into the gully, the basement rooms were under a few centimetres of water again. The next storm has been forecast for this evening...

Wednesday, July 05, 2006

Und Schneewittchen fiel in einen tiefen Schlaf ... - And Snow White fell into a deep, deep sleep ...

And Snow White fell into a deep, deep sleep ... Well, not quite, but the situation was a similar one yesterday when Germany lost 0:2 to Italy in the extension. The game was totally exciting, the ball being passed continuously from one side to the other throughout. It was a roller-coaster ride for the feelings of the well over 80 people who came into the Army hall to watch the match: neighbours, church members, friends and family, many wearing the German national colours and bearing German flags (except the Divisional Commander who managed to sneak a small Italian flag in, much to the disgust of those serving in the café! Well guys, he can't help his dual nationality!). Cheers gave way to jeers, enthusiasm to deep despair when at the end of the second half of the extension Italy not only managed to score one but two goals! Many left the game shaking their heads in disbelief: Germany was out!
Despite the Corps Officer not having eaten since yesterday (that was a little white lie), having fallen into a deep depression and therefore unable to write his comments in this blog, it was a match well worth watching: The fellowship and friendships that have been formed and nurtured in the past 3 weeks were apparent yesterday and far outweigh the disappointment felt when the home team lost. It's a great time to be in Germany: We wish the German national team well on Saturday when they play their final game! And I'm quite sure we will soon see the Corps Officer retrieving his appetite again!

"Und Schneewittchen fiel in tiefen Schlaf…" - nicht direkt, aber die Situation war ähnlich, als Deutschland gestern in der Verlängerung 0:2 gegen Italien verlor. Es war ein aufregendes Spiel, ständig wurde der Ball von der einen Seite zur anderen gespielt. Eine Achterbahn der Gefühle für die gut 80 Leute, die als Zuschauer in den Saal gekommen waren: Nachbarn, Mitglieder, Freunde und Familie. Viele trugen schwarz-rot-gold und hatten deutsche Fahnen dabei. (Der Divisionsoffizier bildete eine Ausnahme: Ihm war es sehr zum Missfallen der Café-Mitarbeiter gelungen, eine kleine italienische Flagge hereinzuschmuggeln! Tja, Leute, er kann doch auch nichts für seine doppelte Staatsbürgerschaft!)
Die anfängliche Begeisterung wich tiefer Verzweiflung, als Italien es kurz vor Ende der zweiten Verlängerung nicht nur schaffte in Führung zu gehen, sondern gleich zwei Tore zu schießen. Viele Leute konnten nur noch ungläubig den Kopf schütteln: Deutschland war tatsächlich draußen!
Obwohl der Korpsoffizier seit gestern nichts gegessen hat (das war jetzt eine kleine Notlüge), in tiefe Depression gefallen ist und sich demzufolge nicht imstande sieht, einen Kommentar für diesen Blog zu schreiben, hat es sich durchaus gelohnt, dieses Spiel zu sehen: Die Gemeinschaft und Freundschaft, die sich in den letzten drei Wochen entwickelt haben, kamen gestern klar zum Ausdruck und überwogen bei weitem die Enttäuschung darüber, dass die deutsche Mannschaft verloren hatte. Es ist eine tolle Zeit dafür, in Deutschland zu sein. Wir wünschen der deutschen Nationalmannschaft alles Gute für ihr letztes Spiel am Samstag! Ich bin ziemlich sicher, dass wir dann bald feststellen werden, dass der Korpsoffizier seinen Appetit wiedergefunden hat :-)!

Korps Berlin-Mitte / Berlin-Mitte Corps

Bei dem Spiel "Deutschland : Schweden" hatten wir alleine 13 junge Besucher, die noch nie in einem Heilsarmeesaal waren und von der Straße geradewegs in unseren Saal hineinkamen. Sie haben das Fußballspiel genossen, die Gemeinschaft bei uns und gespannt der evangelistischen Ansprache zugehört. Das hat uns alle sehr begeistert.

For the Germany vs. Sweden match 13 young people, who had never before been in an Army building, came directly from the street and watched the game in the hall. They enjoyed the football match, the fellowship with us and they listened intently to the evangelistic message. That excited all of us!

Die Teamler beim Einsatz in einem Park, der 100m vom Korps entfernt liegt. Mit vielen Flyern, Spezialkriegsrufen und Anspielen wurden die Besucher zu unseren Kickoff-Veranstaltungen eingeladen. Die Frage auf dem Flyer: "Gibt es einen Fußballgott?" rief bei einem Zuhörer soviel Interesse hervor, dass er extra deswegen anschließend in unseren Saal mit kam.


The team at work in a park just 100m away from the Corps. At this event we used flyers, the World Cup Special War Cry and drama to invite people to our Kickoff Public Viewing events. The question on the flyer, "Is there a football god?" was so interesting to one person that he came directly to the hall.

Rudi Magnor, von Beruf Stadtführer und Mitglied unseres Korps und Nils Friedl, Jugendkreisleiter von Korps Berlin-Mitte zeigen den acht Teamlern aus den USA und Singapur die Stadt Berlin.
Rudi Magnor, professional tour guide and member of the Berlin-Mitte Corps, along with Nils Friedl, Youth Group Leader in Berlin-Mitte Corps, took the 8-member team from the USA and Singapore on a tour of Berlin.

Tuesday, July 04, 2006

I´m walking...






4. Juli, Unabhängigkeitstag. Unser Team würde normalerweise zuhause feiern, mit Freunden picknicken und ein Feuerwerk veranstalten, einfach herumalbern und fröhlich sein. Hier nicht! Statt mit Feuerwerk müssen sich unsere Amis mit selbstfabrizierten Fontänen aus Mentos und Mineralwasserflaschen begnügen, sich dann noch bei dieser Hitze die Füße wund laufen und sich Potsdam ansehen. Alexandrowka, Pfingstberg, Sanssouci... Immerhin scheinen ihnen die russischen Häuschen, die atemberaubende Aussicht (Belvedere!) und die Parkanlage aber gefallen zu haben, wenn man bedenkt, wieviel sie fotografiert und gefilmt haben. Sie sind (freiwillig!) ein paar Extra- und Umwege gegangen, nur um Gebäude wie den Freundschaftstempel anzusehen (der dabei ein Feindschaftstempel geworden ist, aber das ist eine andere Geschichte). Ein Lichtblick, Hoffnung am Horizont: das gemeinsame Grillen am späten Nachmittag, bevor sich die Hälfte des Teams nach Mitte aufmacht und die andere Hälfte bei der Übertragung des Spiels in Friedenau bleibt. Wieder einmal ein Deutschlandspiel! Halbfinale! Entgegen der Statistiken hoffen wir, dass der KO richtig lag: Sie gehen nach dem Einsatz bei uns zu einem weiteren nach Italien, aber den Pokal lassen sie bitte hier in Deutschland...

July 4, Independence Day. Normally our team would be at home celebrating, having a picnic with friends and letting off fireworks, just hanging around and enjoying the day. Not here! Instead of the fireworks, our friends have to make do with self-made fountains of Mentos (mints) and mineral water bottles, then walk around Potsdam and get blisters on their feet in this weather. Alexandrowka, Pfingstberg, Sanssouci - At least they seemed to like the Russian houses, the breathtaking view from Belvedere and the parks, especially when you see how much they filmed and took photos. They even voluntarily took a few extra detours just to look at buildings like the Freundschaftstempel (temple of friendship, which has now become a temple of enemies, but that's another story). A glimmer of hope on the horizon is the barbecue later in the afternoon, after which one half of the team will go to Berlin Mitte and the other half will stay in Friedenau for the game. Germany is playing again! The semi-finals! Hopefully the prognosis of our CO is correct as opposed to what the statistics are telling us: After their time with us, the team will leave for Italy for another term of service. But please let them leave the Cup here ...

Sunday, July 02, 2006

Trainer, Teams und Tore - Team, Coach, Goals

Heute fand der (unseres Wissens) erste Heilsarmee-Gottesdienst statt, bei dem sich die Offizierin auszog - zumindest die Bluse, um dann als Schiedsrichter "Pfeife" in passendem Outfit durch das folgende "Spiel" zu führen, vom "Spielfeld" aus zu kommentieren und Spieler zu interviewen. Wie bei den Viertelfinalspielen gab es nicht nur zwei Halbzeiten, sondern auch zwei Verlängerungen, die in unserem Fall allerdings nicht durch Werbepausen unterbrochen, sondern durch Gesänge von den "Rängen" und durch die Moderation von "Modera Tor" miteinander verbunden waren. In der ersten Halbzeit erklärte Modera Tor die Situation und führte ins Thema ein, in der zweiten ging es darum, was beim Fußball am meisten zählt: Tore! Während der ersten Verlängerung fand ein Tauziehen zwischen zwei ungleichen Mannschaften statt. Trotz der größeren Kraft gewannen wider Erwarten ;-) nicht die untereinander uneinigen Erwachsenen, sondern die Kinder, die nicht gegen-, sondern miteinander arbeiteten, um sich den Erfolg zu sichern (Teamgeist!). Den Abschluss der Anspiele bildete die zweite Verlängerung mit einem Interview des Mannschaftskapitäns Simon P. über seinen Trainer und dessen Taktik ("Ja also, das war so...").
Ebenso wie die anschließende Predigt zielten all diese Anspiele und Aktionen darauf ab, auch heute wieder den alle Leute bewegenden Gedanken an Fußball und Weltmeisterschaft thematisch mit biblischen Inhalten zu verbinden und zu verdeutlichen, dass man mit Jesus auf jeden Fall zu den Siegern gehört. Wie am ersten Sonntag im Monat üblich war es ein Gottesdienst der etwas anderen Art: mit dem Focus auf die Kinder, lebendig und ein bisschen verrückt – eben ein typischer Familiengottesdienst.

Today was the first time (to our knowledge) that a Salvation Army officer unbuttoned her blouse during the Sunday morning worship- the reason being that she was to display her referee outfit underneath and referee the game that was about to begin, to comment on what was going on on the playing field and interview the players (her name was "whistle"- a German pun calling her the equivalent of "dummy"!). As in the quarter finals, there were two half times and two extensions, which in our case were not interspersed with commercials but singing from the "crowds" and moderation by Modera Tor (ha, ha!). In the first half, Modera explained the situation and introduced the theme. In the second half the focus was on what is most important in football: goals! During the first extension a tug of war took place between two unequal teams. In spite of the one team clearly being stronger than the other, the children won against a team of people who didn't agree with each other as to the tactics to be used. The children worked together (team spirit), thus being successful and winning the game. The last sketch was the second extension and was an interview with Simon P., the captain of the team, about his coach and the tactics taught. (O.k., it was like this ...)
The Bible message which followed was to make clear to all those whose thoughts had been constantly occupied by football and the World Cup in the past weeks that with Jesus we are on the side of the victorious. This was reiterated with action and sketches, using Bible references and themes. As with every worship service at the beginning of the month, this was a meeting of the special kind: focusing on children, lively and a bit crazy- just a typical family service!

Ein paar Bilder vom Kudamm :-)













Friday, June 30, 2006

Das Wunder von Ber(li)n - The Miracle of Ber(li)n

Freitag, 17 Uhr. Das lange erwartete, zum Teil gefürchtete Spiel Deutschland gegen Argentinien beginnt. Mehr als achtzig Menschen sind bei uns im Saal, zwischendurch werden es über hundert, um dieses Spiel zu verfolgen. Anfangs lässt sich nichts von der erwarteten Spannung erkennen. Über das 1:0 von Argentinien freuen sich nur einzelne, ganz im Gegensatz zum 1:1. Langsam wird es wirklich spannend. Man hört immer wieder unmutige Kommentare über die Spieltechnik, verpasste Chancen und die Urteile der Schiedsrichter. Immerhin wird Deutschland nicht vom Platz gefegt, wie viele Leute vorhergesagt haben, auch die Nachspielzeit ändert nichts am Gleichstand. Bei den Elfmetern gehen alle mit. Sogar diejenigen, die sich durch kein Tor aus der Ruhe bringen ließen, haben sich inzwischen anstecken lassen und feuern im Chor mit den anderen die Spieler und den Torwart an. Beim vierten Treffer der deutschen Mannschaft bei zwei gehaltenen gegnerischen Elfmetern ist klar: Das kann Argentinien nicht mehr aufholen - Deutschland ist im Halbfinale! Nun gibt es kein Halten mehr. Mehrere Autos verlassen den Hof und schließen sich den mit Fahnen übersäten Blechlawinen in Richtung Kudamm an. Der ist für Autos gesperrt, und so verteilt sich der Verkehr auf die umliegenden Straßen. Die Lietzenburger Straße ist schließlich genauso gut wie der Kudamm für einen Autokorso geeignet. Es geht nur meterweise vorwärts, aber das stört niemanden. Das Hupkonzert auf den Straßen ist ohrenbetäubend, die Verkehrregeln scheinen größtenteils außer Kraft gesetzt worden zu sein. Gerade mal die roten Ampeln werden noch beachtet – zum Teil aber nur, damit die Autofahrer aussteigen und auf der Straße tanzen können. Deutschlandfahnen, wohin man auch blickt – von Fußgängern und Beifahrern geschwenkt, aus allen möglichen Öffnungen der Autos gehalten, an den Fenstern befestigt, an Fahrrädern und Motorrädern. Viele Leute haben sich in eine Fahne gewickelt oder tragen sie wie einen Umhang, haben sich eine schwarz-rot-goldene Girlande umgehängt, sich die Haare in diesen Farben gefärbt oder zumindest eine entsprechende Perücke aufgesetzt. Berlin feiert – und wartet auf die nächste Runde. Vereinzelt ist es schon zu hören: Wenn Argentinien besiegt werden kann, dann sind die anderen Mannschaften kein großes Problem mehr! Vielleicht wird Deutschland doch Weltmeister?

Friday, 5 p.m. The long awaited game between Germany and Argentina, also feared by some, has begun. More than 80 people have gatherd in our church. In the meantime over 100 people gather here to watch the game. At the beginning there is not much excitement in the air. Argentina's 1:0 only manages to enthuse a few people, not like the 1:1 which follows. Slowly the level of excitement is rising. Many comments about the techniques used in the game, missed chances and the referee's decisions are heard. At least Germany is not played off the field as some predicted. The extra time at the end doesn't change the 1:1 tie. The penalty shoot out takes people in its ban. Even those who were not ruffled by the goals scored up until this point are slowly joining in the choir of voices chanting for the players and the goalie. After stopping two goals and scoring four themselves, it is very clear for Germany: They are in the semi-finals! Now there is no stopping them. Several cars leave the premises to join the sea of vehicles bearing flags and heading for the Ku'Damm. As it is out of bounds for traffic, the vehicles disperse onto the nearby streets. The Lietzenburger Straße is just as good for this kind of thing. The traffic is moving painfully slowly, but no-one is bothered by this. The honking of horns on the streets is deafening. It seems that the rules of the road are just not applicable any more. Only the red lights are observed- and this just to let the drivers out to dance on the road! There are Germany flags wherever you look- waved by pedestrians and passengers alike, and held out of any possible opening, hanging on windows, bicycles and motorbikes. Many have wrapped themselves in a flag or are wearing it as a shawl, have hung a black-red-gold garland around their necks, dyed their hair in the same colours or are wearing a wig of the same. Berlin is celebrating- and is waiting for the next round. Certain voices can already be heard: If Argentina can be beaten, then the other teams won't be much of a problem. Maybe Germany will win the World Cup after all!